Was Tischbein in Rom noch fehlte

…die deutsche Bibliothek als Treffpunkt der Künstler

Termin Mittwoch 19.6.2024, um 17.30 s.t.

Ort: Vortragssaal des Naturkundemuseums, Ottoneum, Kassel

Jeder, der in Rom nach überstandener langer Anreise heil ankam, versuchte sich zu orientieren, wer vor Ort kontaktiert werden musste. Im Gegenzug erkundete man wissbegierig das Gepäck der Anreisenden nach Literatur; denn eine Bibliothek oder gar einen Lesezirkel gab es zu J.H.W. Tischbeins Zeiten noch nicht. Tischbein beschreibt den Mangel an verfügbarer Lektüre in seiner Autobiographie sehr eindrucksvoll. Das viel besuchte und beschriebene Café Greco erfüllte nicht diese Funktion. Das sollte sich allerdings bald ändern und der neue Treffpunkt führte zu regem und fruchtbarem Austausch jenseits des Kaffeehauses.

Im bebilderten Bericht aus Rom wird Ulf Dingerdissen verschiedene Quellen, die über die Wissensbereiche Auskunft geben können, miteinander anschaulich verknüpfen. Diese neuen Recherchen gewähren nun erstmals tieferen Einblick in die Diskussionskultur der deutschen Künstler in Rom. Im Gespräch mit der Tischbein-Chronistin Martina Sitt, Universität Kassel, werden die verschiedenen Möglichkeiten der Zeit, wie man in Rom weit abseits der deutschen Kleinstaaterei und Zensur, Anschauungen erörterte, vor Augen gestellt.